Manuelle Therapie: Mehr Beweglichkeit & weniger Schmerzen
Die Manuelle Therapie (von lat. Manus=Hand) ist eine der ältesten Diagnose- und Heilmethoden, um den menschlichen Stütz- und Bewegungsapparat zu behandeln. Speziell ausgebildete Manualtherapeuten lösen mit gezielten Handgriffen Verspannungen und Blockaden und lindern Schmerzen. Verschobene Wirbel oder unbewegliche Gelenke können korrigiert werden. All dies erfolgt ohne Kraftaufwand von Seiten des Therapeuten, was für den Patienten so schonend wie nachhaltig wirkt.
Heilmethode mit langer Tradition
Die Verfahren der manuellen Therapie sind in allen Kulturen bereits seit Jahrtausenden bekannt und wurden häufig und erfolgreich angewendet - vorwiegend bei Rückenschmerzen. Nachdem dieses Wissen und der Erfahrungsschatz in der Neuzeit in Vergessenheit geriet, erlebte die manuelle Medizin im 19. Jahrhundert, ausgehend von den USA, eine Renaissance. Heute setzen viele Physiotherapeuten und Orthopäden die Manualtherapie wieder ein, die sich dadurch zu einem anerkannten Teil der Medizin entwickelt hat. Durch den medizinischen Fortschritt sind heute die Wirkungsweisen der Therapie noch besser bekannt und die Grifftechniken, die Massage und die Übungen konnten weiter verfeinert werden.
Was geschieht bei der Manualtherapie?
Die Hände des Manualtherapeuten sind nicht nur sein “Behandlungsinstrument”, sondern dienen auch der Untersuchung und Diagnose. Die Therapie beginnt stets damit, dass der Therapeut sorgfältig Gelenke, Muskeln und Sehnen abtastet. So erspürt der geübte Mediziner Blockaden, verschobene Wirbel oder Gelenke und schmerzhafte Verspannungen. Aus der Untersuchung ergibt sich die Diagnose, die zu einer sehr individuellen Art der Behandlung führt. Der Manualtherapeut benutzt bestimmte Handgriffe und Übungen, um Blockaden zu lösen, verschobene Gelenke oder Wirbel sanft zurecht zu rücken und die Beweglichkeit von Gelenk, Sehne und Muskel zu erhöhen. Manchmal knackt es dabei recht deutlich in den Wirbeln und Gelenken: Dies ist weder schmerzhaft, noch schadet es. Es ist im Gegenteil ein Zeichen dafür, dass sich ein zu hoher Druck im Gelenk oder zwischen den Knochen auflöst.
Charakteristische Techniken, um die Mobilität der Betroffenen zu steigern, sind beispielsweise das Dehnen und Strecken der Gliedmassen und der Gelenke. Der sanfte Zug löst Blockaden und verbessert das Zusammenspiel von Gelenken, Sehnen und Muskeln. Auch manueller Druck spielt eine Rolle bei der Therapie, wobei alle Behandlungen weitestgehend schmerzfrei ablaufen.
Bei der Behandlung unterscheidet die Medizin zwischen “Mobilisation” und “Manipulation”. Bei der “Mobilisation” wendet der Therapeut stets eine sehr sanfte Bewegung an, um unbewegliche Gelenke oder Muskeln und Sehnen, die von Störungen betroffen sind, zu mobilisieren. Bei sehr hartnäckigen Beschwerden können die Techniken der “Manipulation” empfehlenswert sein. Hier nutzt der Therapeut, der in diesem Bereich auf eine exzellente Ausbildung zurückgreifen kann, teils ruckartige Bewegungen, die das typische “Knacken” des Gelenks hervorrufen können. Laien sollten diese Grifftechniken niemals allein anwenden!
Anwendungsgebiete der Therapie
Im Fokus der Manualtherapie stehen Patienten, die unter eingeschränkter Beweglichkeit und Schmerzen im Bewegungsapparat leiden. Die Wirbelsäule und ihr komplexes Zusammenspiel mit allen anderen Teilen des Körpers spielt dabei die wichtigste Rolle. Die manuelle Therapie wird angewendet bei:
- Einschränkungen der Beweglichkeit und/oder der Funktion der Wirbelsäule:
- wenn die Ursache in einer Fehlbelastung, Fehlhaltung, Abnutzung, Ruhigstellung oder Verletzung liegt
- wenn die angrenzenden Muskeln verhärtet sind
- Rückenschmerzen allgemeiner Art
- Gelenkschmerzen und Gelenkkontrakturen
- Muskelschmerzen
- Rheumatischen Erkrankungen, Gelenkarthrose oder Reizungen des Ischias-Nervs
- Funktionsstörungen, die heilbar oder behandelbar sind
- Lähmungen
- Schmerzsyndrom
- Sportverletzungen
Wenn Verletzungen vorliegen oder aus einem anderen Grund das Gewebe des Patienten nicht belastbar ist, ist die Manualtherapie besonders wichtig. Mit ihrer Hilfe können Muskeln und Gelenke zunächst passiv mobilisiert werden, also durch die Hände des Therapeuten. Nach erfolgreicher Mobilisierung können dann bestimmte Übungen, die eine aktive Mitarbeit des Patienten erfordern, oder auch Kraftgeräte eingesetzt werden - der Patient wird in die Lage versetzt, sich aktiv noch weiter zu mobilisieren.
Welche Beschwerden können nicht mit der manuellen Therapie behandelt werden? Patienten dürfen zunächst keine akuten Wunden oder Entzündungen aufweisen; Funktionsstörungen müssen als “reparierbar” eingestuft sein. In den folgenden Fällen kann die Manualtherapie nicht zur Behandlung genutzt werden:
- Akuter Bandscheibenvorfall
- Rheumatoide Arthritis
- Knochenerkrankungen wie etwa die Osteoporose
- Gefässstörungen
- Bösartige Tumore
- Direkt nach einer Operation
Manuelle Therapie in Basel: Nicht nur für Sportler
Oftmals verbessert die manuelle Therapie die Beschwerden sehr schnell: In vielen Fällen sind die Schmerzen bereits nach 1 oder 2 Sitzungen deutlich gelindert. Der Erfolg der Therapie hängt jedoch stark von den persönlichen Gegebenheiten des Patienten ab. Die Dauer der Behandlung ist daher unterschiedlich lang. In unserer Laufsportklinik in Basel beraten wir Sie gerne zu Ihren Möglichkeiten der Therapie, zu Dauer, Ablauf, Techniken und Erfolgsaussichten. Wir zeigen Ihnen zudem Übungen für zuhause, mit deren Hilfe Sie die Manualtherapie wirkungsvoll unterstützen können.
Wir bieten Ihnen in unserer Laufsportklinik Basel neben der Manualtherapie selbstverständlich auch Physiotherapie für den Rücken und viele weitere Behandlungen, die sich an Leistungs- und Breitensportler, aber auch an alle anderen Menschen mit Beschwerden richten. Gegen Schmerzen setzen wir zudem die Stosswellentherapie und andere moderne Therapien sehr erfolgreich ein.